Nein sagen lernen im Beruf - anbosa

Nein sagen lernen im Beruf – mit unseren 7 Tipps klappts

In jeder Klinik, in jeder Abteilung, auf jeder Station gibt es diese eine Person, die immer dann einspringt, wenn mal wieder jemand ausgefallen ist und wie ein Magnet all die zusätzlichen Aufgaben anzieht, die andere übrig lassen. Bereits neue Kollegen durchschauen schnell, wer regelmäßig länger bleibt und einspringt nur weil er es allen Recht machen will. Es ist schon schlimm genug, wenn man mit ansehen muss, wie die Kolleginnen und Kollegen diese Person ausnutzen. Noch schlimmer ist es, wenn man selbst diese Person ist. In unserem Beitrag erfährst du, warum wir häufig Ja sagen, aber Nein meinen, wie wichtig es ist, Nein zu sagen und 7 Tipps und Strategien mit denen das Nein-sagen leichter fällt.

Warum wir Ja sagen, aber Nein meinen.

Angst davor haben, Nein zu sagen, ist ein erlerntes Verhalten. Es hat seinen Ursprung in unserer Kindheit. Weil wir als Kinder öfter durch Androhung von Liebesentzug eingeschüchtert wurden, haben wir rasch gelernt, dass ein „Ja“ immer besser ist. Dadurch haben wir eine große Angst vor Ablehnung entwickelt. Diese äußert sich in negativen Gedanken wie:

Wenn ich Nein sage,

  • dann hilft mir der Kollege oder Chef, nicht, wenn ich ihn auch mal um etwas bitte.
  • dann wird mich der Kollege oder Chef ablehnen.
  • dann bin ich schuld, wenn der Kollege oder Chef enttäuscht ist.
  • dann fühle ich mich schuldig, weil ich den Kollegen oder Chef hängen lasse.
  • dann bin ich egoistisch.
  • dann verliere ich die Stelle.
  • dann bin ich nicht so, wie es der Kollege der Chef von mir erwartet.

Diese negativen Gedanken erzeugen Angst vorm Nein-sagen. Die Folgen sind:

  • Ich sage Ja und ärgere mich über mich selbst.
  • Ich mache mir Vorwürfe, dass ich so schwach bin.
  • Ich ärgere mich über den Kollegen oder den Chef, wie dieser so dreist meine Gutmütigkeit ausnutzen kann.
  • Ich fühle mich als Opfer.

Vor diesem Hintergrund fragst du dich jetzt sicherlich, wie das sein kann und warum du dich trotz Vorüberlegungen anders verhältst, wenn es darauf ankommt?

Die Antwort darauf ist leicht: Menschen lassen sich manipulieren. Dabei geht es um Werte und Grundüberzeugungen, über die sich jeder definiert, wie bspw. „ich bin belastbar“, „ich bin leistungsstark“ oder „ich bin fair“. Für viele Pflegekräfte haben sie einen hohen Wert.

Wenn nun der Chef oder ein Kollege diese Werte angreift, sind wir emotional getroffen. Die für das Denken zuständigen Bereiche, bleiben ausgeschaltet. Stattdessen springt unser Autopilot an, denn Emotionen gehen ohne Umwege ins Gehirn. Alles, was wir dagegen mit dem Verstand entscheiden, braucht länger, nämlich „Nachdenkzeit“.

Wer auf die Frage eines Kollegen nach Unterstützung oder Einspringen unmittelbar reagiert, läuft Gefahr, sie rein emotional zu entscheiden.

Würden wir uns mit der Reaktion hingegen Zeit lassen und den Gedanken somit erst einmal durch unser Gehirn laufen lassen, würden wir die Entscheidung besser abwägen. Wer sofort reagiert, spürt diesen Gedanken jedoch erst, wenn der Chef oder der Kollege schon wieder weg ist. Im Nachhinein könnte man sich selber für die eigentlich ungewollte Zusage ohrfeigen.

Besonders in stressigen oder überraschenden Momenten treffen wir emotionale Entscheidungen. Aber auch durch Ablenkung, beispielsweise bei Multitasking oder in Situationen, in denen wir unkonzentriert sind, werden häufig Autopilot-Entscheidungen getroffen, die wir später bereuen.

Immer Ja sagen, schadet der Karriere

Wer im Beruf auch mal „Nein“ sagt, ist deshalb nicht gleich ein schlechter Mensch. Ein zu häufiges „Ja“ kann der Karriere sogar schaden. Immer „Ja“ zu sagen führt im Job schnell dazu, dass man ausgenutzt und nicht gemocht wird.
Wissenschaftler der Washington State University fanden heraus, dass diejenigen, die sich stärker als nötig für eine Gruppe einsetzen und mehr geben, als sie nehmen, dafür nicht gemocht, sondern gehasst werden. Und deshalb muss öfters auch mal Nein gesagt werden. Neinsagen kann man nicht nur lernen – man muss es sogar!

Neinsagen lernen, ist für viele Menschen eine echte Herausforderung. Deshalf folgen jetzt unsere Tipps, die sicherlich einen Neinsager aus dir machen.

Unsere Tipps, mit denen dir Nein-sagen leichter fallen wird

Tipp 1: Nimm dir Bedenkzeit, bevor du antwortest.

Bitte den Chef oder den Kollegen um ein wenig Bedenkzeit. Du musst nicht auf der Stelle “Ja” oder “Nein” sagen. Schließlich sollst du einen Gefallen tun und nicht umgekehrt. Sage einfach: “Ich muss erst einmal in meinen Kalender schauen” oder “Ich muss erst nachdenken und sage dir später oder morgen bescheid.” Ist der Bittsteller weg, gehst du gedanklich diese Fragen durch:

  • Wie viel Zeit und Kraft habe ich gerade selbst?
  • Was oder wer leidet darunter, wenn ich der Bitte nachkomme?
  • Wie oft habe ich schon etwas für den Chef oder Kollegen getan?
  • Möchte ich das überhaupt tun?

Besser ist es deshalb, sich mit der Antwort ein wenig Zeit zu lassen. Hilfreich ist da zum Beispiel tief Luft zu holen oder den Kalender im Smartphone zu prüfen. Das nämlich, verschafft ein wenig Zeit, die das Gehirn für eine logische Entscheidung benötigt.

Tipp 2: Finde heraus, warum es dir schwer fällt, “nein” zu sagen

Vielen Menschen fällt es schwer, eine Bitte oder ein Anliegen abzulehnen. Das kann die verschiedensten Ursachen haben. Verschaffe dir Klarheit darüber, was es dir persönlich schwer macht, häufiger “Nein” zu sagen. Nachfolgend findest du einige Ursachen dafür:

  • Angst vor Ablehnung und nicht mehr gemocht zu werden: Eine Angst, die wir sowohl im Freundes- und Bekanntenkreis und in der Familie haben, aber auch im Job. Die meisten Menschen machen schon als Kind die Erfahrung, dass manche Menschen uns nur dann mögen, wenn wir ihnen nützlich sind. Lerne diesen Zusammenhang zu erkennen und dass du dieses Spiel nicht mitmachen musst. Fakt ist: Du kannst ohnehin nicht erreichen, von allen gemocht zu werden. Selbst dann nicht, wenn du alles dafür tust. Wähle Freunde und Kollegen, die dir wichtig sind, mit Sorgfalt aus.
  • Angst vor den Konsequenzen: Diese Angst ist durchaus berechtigt, denn nicht jede Person reagiert erfreut darüber, wenn du deren Bitte ablehnst. Konflikte sind da durchaus möglich. Im Berufsleben hast du vielleicht sogar Angst davor, deinen Job zu verlieren. Hier ist es besonders wichtig, die Situation mit der größt möglichen Sorgfalt objektiv und realistisch einzuschätzen. Es gibt in der Tat Situationen, in denen es besser ist, “ja” zu sagen, auch wenn man gar nicht möchte oder kann. Gut zu wissen ist dabei: Solche Situationen sind sehr viel seltener, als wir das glauben. Mache dir stets klar: Du hast schon unzählig viele Konflikte in deinem Leben bewältigt und bist noch immer am Leben :-). Führe dir stets vor Augen, dass Konflikte zum Miteinander dazu gehören. Immer alles zu tun aus Angst vor den Reaktionen anderer, raubt dir nicht nur deine Unabhängigkeit, sondern zerstört auch dein Selbstwertgefühl.
  • Angst davor, egoistisch zu sein: Hab’ keine Angst davor, ein Egoist zu sein, nur weil du nicht sofort Ja sagst, wenn dich jemand um einen Gefallen bittest. Auch wenn du nicht egoistisch bist, kann es durchaus sein, dass man es dir vorwirft. So ein Vorwurf ist äußerst wirkungsvoll, wenn man andere zu etwas bringen will. Du darfst diesen Manipulationsversuch aber nicht einfach so hinnehmen! Schließlich weißt du selbst am besten, wieviel du für andere tust und ob du wirklich egoistisch bist. Wenn du dir unsicher bist, bitte einen Freund oder Kollegen, dem du vertraust um dessen Beurteilung.
  • Der Wunsch gebraucht zu werden: Diese Ursache liegt unbewusst in uns und ist deshalb gar nicht so leicht zu durchschauen. Gebraucht zu werden und helfen zu können, ist für viele von uns angenehm. Es ist ja auch schön, anderen einen Freude zu tun. Wichtig ist nur, nicht die Balance zu verlieren und kein “Helfer-Syndrom” zu entwickeln. Denn damit brennst du über kurz oder lang aus, weil du selbst zu kurz kommst.
  • Angst, etwas zu verpassen: Bloß nichts verpassen! Dieses Bedürfnis treibt viele von uns an. Und so muss man auf jede Party, zu jeder Veranstaltung, zu jedem Treffen. Man übernimmt Aufgaben und Gefälligkeiten, weil man dadurch glaubt, “dabei” zu sein – und vor allem, dass einem etwas entgeht, wenn es andere tun. Die Hilfe ist leicht: Lerne, Prioritäten zu setzen. Finde heraus, was dir wirklich Spaß macht oder gut für dich ist. Trainiere, auch mal “nein” zu einer Einladung zu sagen oder die Teilnahme an der nächsten Veranstaltung abzusagen. Begreife, dass das Leben weitergeht – auch wenn du nicht überall dabei bist. Den dazu gewonnenen Freiraum kannst du dann auf eine ganz neue Art nutzen.

Zu diesen inneren Ursachen, kommt häufig die Tatsache, dass es uns der Kollege oder Chef nicht gerade leicht machen, “nein” zu sagen. Klar, denn schließlich möchten sie ja, dass wir ihren Wunsch erfüllen. Diese Strategien werden angewendet, um uns zu etwas zu bringen:

  • erpressen
  • Schuldgefühle auslösen
  • Druck machen
  • überrumpeln
  • schmeicheln
  • die Mitleidstour

In diesen Fällen hilft nur eines. Erkenne die Strategie. Schau genau hin, wer etwas von dir will. Höre genau hin, welche Mittel diese Person einsetzt, um sein Ziel zu erreichen. Hier hilft Tipp 1: Nimm dir Bedenkzeit. Mit ein wenig Abstand erkennst du, welche Mittel dein der Bittsteller einsetzt. Hast du die Strategie entlarvt, kannst du diese freundlich, aber deutlich ansprechen, wie z. B.:

  • “Ich fühle mich im Moment überrumpelt, weil du von mir auf die Schnelle eine Entscheidung möchtest. Gib mir ein wenig Bedenkzeit. Ich sage dir später, ob ich deine Dienste übernehmen kann.”
  • “Ich verstehe, dass dir mein “Nein” nicht gefällt. Ich möchte mir aber deswegen keine Schuldgefühle machen lassen.”
  • “Ihr Lob freut mich natürlich sehr. Ich kann trotzdem nicht am Wochenende einspringen.”

Tipp 3: Überlege, welchen Preis du für das “Ja” bezahlst

Überlege dir, was dich ein zu häufiges “Ja” kostet. Das nämlich kann dich dazu motivieren, ab sofort genauer zu überlegen, ob du nicht vielleicht doch häufiger Bitten ablehnst.

Führe dir vor Augen, dass das Verhältnis von Geben und Nehmen im Großen und Ganzen ausgeglichen ist. Das gilt für Freundschaften oder die Familie und mehr noch für den Job. Gibst du dauerhaft mehr als du bekommst, macht dich das unglücklich. Hier gilt es: Sorge dich besser um dich und nicht um andere! Mache dir klar, dass deine Zeit genauso wichtig ist, wie die der Kollegen oder des Chefs und dass du, genau wie jeder andere auch, das Recht hast, für dich und dein Wohlergehen zu sorgen.

Tipp 4: Erlaube dir, “nein” zu sagen

Tipp 4 ist eng an den vorherigen Tipp geknüpft. Wenn dir nämlich klar ist, dass du für jedes “Nein”, das du nicht sagst, auch einen hohen Preis zahlst (keine Zeit für private Dinge, Stress, Überstunden), fällt es dir vielleicht leichter, auch einmal an dich und nicht nur an die Kollegen oder den Chef zu denken. Führe dir vor Augen, dass du kein schlechter Mensch bist, nur weil du eine Bitte ausschlägst. Niemand ist psychisch und physisch dazu in der Lage, ständig für andere da zu sein. Wirft dir der Bittsteller Egoismus vor, mache dir klar: Es ist niemals egoistisch, für sich zu sorgen, sondern Selbstpflege. Führe dir stets vor Augen: Du kannst anderen nur dann wirklich etwas geben, wenn du selbst genug Kraft hast. Vor allem auch nur dann, wenn du es gerne tust.

Tipp 5: Lerne, respektvoll “nein” zu sagen

Sei klar und verständlich beim Nein-sagen. Aber sei nicht unhöflich. Wenn du etwas nicht tun möchtest, dann solltest du das auch so ausdrücken, dass der andere das klar versteht. Das aber kann man behutsam und freundlich tun, so dass das “Nein” nicht respektlos klingt oder sogar verletzt. Hier findest du Beispiele dafür, wie du respektvoll “nein” sagst:

  • Zeige Verständnis: Indem du Verständnis für die Bitte des anderen zeigst, wirkt jedes “Nein” nicht mehr so hart. Sage so etwas wie “Dass du so im Zeitstress bist, tut mir sehr leid – aber ich kann leider am Wochende nicht deine Dienste übernehmen” oder “euer Team steht ja wirklich sehr unter Druck. Leider ist es trotzdem nicht möglich, dass jemand von uns auf eurer Station unterstützt”.
  • Bedanke dich: Eine schöne Strategie ist es, sich zunächst dafür zu bedanken, dass der Kollege oder Chef einem die Aufgabe zutraut oder das Vertrauen in uns hat: “Ich fühle mich geehrt, dass du an mich denkst. Leider ist mein Terminkalender  komplett voll” oder “Schön, dass du mir das zutraust, aber ich kann leider nicht”.
  • Mit Humor: In manchen Situationen ist es eine wundervolle Möglichkeit, ein “Nein” mit Humor zu verpacken. Aber Achtung: nicht jeder versteht auch Humor! Im Zweifelsfall solltest du deshalb doch lieber eine neutrale Formulierung wählen.
  • Verwende ein Teil-Nein: Häufig ist ein striktes “Nein” gar nicht erforderlich. Wenn du z. B. nur heute keine Zeit hast und die Aufgabe morgen übernehmen könntest und auch möchtest, dann sage das genauso. Oder vielleicht bist du bereit, einen Teil der Bitte zu erfüllen, dann biete das an: “Ich würde gerne deine Wochenenddienste übernehmen. Leider kann ich nur am Samstag für dich einspringen”.
  • Alternativen aufzeigen: – Möglich ist es auch, einen Gegenvorschlag zu machen, z. B. indem du eine andere Idee äußerst, wie der Bittsteller sein Anliegen lösen kann. Damit zeigst du, dass dir der andere wichtig ist, gleichzeitig machst du aber auch klar, dass du nicht zur Verfügung stehst.

Mit diesen Strategien sollte dein Nein auf eine respektvolle Art und klar bei deinem Kollegen oder Chef ankommen. Leider gibt es Zeitgenossen, die sich damit nicht zufrieden geben und davon überzeugt sind, dich doch noch überreden zu können. In diesen Fällen ist dann auch einmal ein deutlichere Ansage erforderlich. Auch hier kannst du die eingesetzte Strategie ansprechen, wie z. B. so: “Du möchtest mich jetzt offenbar mit allen Mitteln dazu bringen, dass ich “Ja” sage. Es tut mir wirklich leid, aber dieses Mal zieht das nicht“ oder “Dir scheint es sehr wichtig zu sein, mich umzustimmen und ich kann mich nur noch einmal wiederholen. Dieses Mal klappt es nicht”.

Tipp 6: Richtig Nein sagen: Das solltest du unterlassen

Im Job Nein zu sagen, kostet ein wenig Überwindung. Dennoch solltest du zwei Dinge unbedingt unterlassen: Rechtfertige dich nicht und lüge nicht!

Keinesfalls brauchst du dich nicht dafür zu entschuldigen, dass du auf deine Bedürfnisse achtest. Mache dir bewusst, dass dein Gegenüber mit einem zusätzlichen Arbeitsauftrag oder Dienst an dich herantritt, den du neben deinem Pensum erledigen sollst.

Reden auch nicht um den heißen Brei herum, denn sonst läufst du Gefahr, am Ende wortbrüchig dazustehen.

Auf gar keinen Fall solltest du lügen, wenn du eine Bitte ausschlägst. Auch dann nicht, wenn es sich um einen Notfall handelt. Denke daran: die meisten Lügen kommen ob kurz oder lang ans Licht. Und dann hast du deine Glaubwürdigkeit und das Vertrauen der anderen auf lange Zeit oder im schlimmsten Fall dauerhaft verspielt.

Tipp 7: Gehe behutsam vor, wenn es der Chef ist

Besonders schwierig ist es, dem Vorgesetzten einen Wunsch auszuschlagen. Doch was ist, wenn du schon das vierte Wochenende hintereinander arbeiten sollst?

Nein zum Chef sagen ist besonders schwierig – aber durchaus machbar. Und es kann in manchen Fällen sogar deine Karriere ankurbeln.

Allerdings solltest du mit viel Feingefühl vorgehen, wenn du deinem Vorgesetzten einen Wunsch ausschlägst. Das gilt vor allem dann, wenn dein Chef mit Absagen schlecht umgehen kann und diese schnell persönlich nimmt.

Mit dieser Strategie gelingt das Nein-sagen beim Chef:

  • Höre dir sein Anliegen aufmerksam an und lass ihn ausreden, auch wenn du weißt, dass du die Bitte ablehnen wirst. Damit zeigst du Ernsthaftigkeit und einen guten Willen.
  • Beginne deine Ablehnung mit der Phrase „Ja, aber…“
  • Weiche anschließend subtil aus.
  • Biete dem Vorgesetzten Alternativen an. Sage, du bist derzeit mit anderen Dingen beschäftigt oder hast dir etwas vorgenommen, aber vielleicht hat der Kollege Zeit?
  • Zeige die Folgen auf, wenn du die Aufgabe annehmen: Leiden vielleicht andere Aufgaben darunter?
  • Dramatisiere: Vielleicht bist du gerade „extrem eingespannt“ und fühlst dich „total unwohl“, weil du der zusätzlichen Aufgabe nur wenig Aufmerksamkeit widmen kannst? Vielleicht bist du auch gerade sehr erholungsbedürftig und befürchtest deine Leistungskraft nicht vollständig zu erbringen?
  • Bitte um Mithilfe: Allein kannst du die neuen Aufgaben nicht stemmen. Falls der Chef niemanden hat, der dich dabei unterstützt, sucht er sich vielleicht jemand anderen mit mehr Zeit.

Fazit

Wer es immer allen Recht machen will, sorgt zwar dafür, dass es den anderen allen prächtig geht, sich selbst aber miserabel. Fange gleich heute damit an, zu deinen eigenen Bedürfnissen zu stehen und für diese einzustehen. Wenn du dir bewusst darüber bist, dass ein “nein” andere vor den Kopf stoßen und diese auch verwundern oder gar verärgern kann, weißt du, was auf dich zukommt – und du kannst besser damit umgehen.

Ich arbeite in der Pflege und mein Nein wird selten akzeptiert. Was kann ich tun?

Wenn du in der Alten- oder Krankenpflege arbeitest und dein Nein nicht akzeptiert wird, wechsle am besten den Arbeitgeber. Auf Dauer ist es nämlich ungesund, ständig auf die eigenen Bedürfnisse verzichten zu müssen. Und mal ehrlich, in Zeiten des Fachkraftmangels wirst du überall händeringend gesucht und findest jederzeit einen neuen Arbeitgeber, der Rücksicht auf deine Wünsche nimmt und deine Entschiedungen akzeptiert.

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