Corona und Arbeitsschutz - das sollten Pflegekräfte wissen

COVID-19: Bin ich betroffen und was ist zu tun?

In den letzten Tagen haben uns viele Anfragen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum Thema Corona und dem weiteren Procedere bei einem möglichen Kontakt mit einer Risikoperson erreicht. In den allermeisten Fällen veranlassen die Gesundheitsämter eine häusliche Isolation. Mit diesem Beitrag fassen wir die wichtigsten Handlungsempfehlungen im Zusammenhang mit der häuslichen Quarantäne für dich zusammen, damit du weißt, wie du dich richtig verhältst und andere Menschen bestmöglich vor dem Coronavirus schützt.

9 von 10 Covid-Patienten werden ambulant behandelt

Laut dem Robert-Koch-Insitut (RKI) haben ca. 80 Prozent der Corona-Infizierten einen milden bis moderaten Verlauf. Neun von zehn Covid-Patienten werden ambulant behandelt. Dafür hat das RKI Handlungsempfehlungen veröffentlicht. Danach ist eine Behandlung zu Hause möglich, wenn

  • keine Risikofaktoren für einen schweren Verlauf vorliegen wie hohes Alter, Immunsuppression oder chronische Grunderkrankungen,
  • die/der Betroffene nicht pflegebedürftig ist und
  • sie/er sich in der eigenen Wohnung von anderen isolieren kann.

Wie genau die Isolation funktioniert, erklärt das RKI für Patienten in einer Broschüre mit dem Titel Bin ich betroffen und was ist zu tun?

Hast du eines oder mehrere dieser Erkrankungssymptome?

Husten, erhöhte Temperatur oder Fieber, Kurzatmigkeit, Verlust des Geruchs-/ Geschmackssinns, Schnupfen, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, allgemeine Schwäche.

Schritt 1: Beachte diese wichtigen Grundregeln!

Reduziere direkte Kontakte, besonders zu Risikogruppen. Achte auf die Händehygiene sowie die Anwendung der Husten- und Niesregeln (AHA-Regeln).

Schritt 2: Lasse dich telefonisch beraten

  • Tel. 116117 oder lokale Corona-Hotlines
  • Hausarzt/-ärztin oder anderer behandelnder Arzt/Ärztin
  • Fieber-Ambulanzen
  • Weis darauf hin, falls du Teil einer Risikogruppe bist.
  • Wenn du nicht durchkommst, versuch es erneut!
  • Bei akuter Atemnot ruf den Notarzt: Tel. 112

Risikogruppen sind insbesondere:

  • Ältere Personen (inkl. Bewohner von Altenpflegeheimen, ambulant Pflegebedürftige)
  • Personen mit Vorerkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf-, Lungen-, Krebserkrankung, Diabetes)
  • Personen mit geschwächtem Immunsystem (z. B. durch Einnahme immunsupprimierender Medikamente)

Schritt 3: Folge den ärztlichen Anweisungen

  • Arzt/Ärztin beurteilt den Schweregrad deiner Erkrankung und veranlasst dementsprechend deine ambulante oder stationäre Behandlung. Falls notwendig erhältst du eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.
  • Auf Basis der ärztlichen Beurteilung deiner Situation erfolgt ggf. ein Labortest auf das Virus SARS-CoV-2 und das zuständige Gesundheitsamt wird infomiert. Falls kein Test notwendig ist, besprich das weitere Vorgehen mit deinem Arzt.

Schritt 4: Bei erfolgtem ambulanten Test warte das Ergebnis ab

  • Beachte in der Wartezeit weiterhin die wichtigen Grundregeln (siehe Schritt 1) und die Empfehlungen deines Arztes/ deiner Ärztin

Positives SARS-CoV-2-Testergebnis

Bei ambulanter Behandlung sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt über Maßnahmen für dich selbst und deine Kontaktpersonen:

  • Reduziere die Anzahl Haushaltsangehöriger und Kontakte zu diesen auf das absolute Minimum.
  • Haushaltsangehörige sollten nach Möglichkeit keiner Risikogruppe angehören.
  • Bleibe, wann immer möglich, allein in einem gut belüftbaren Einzelzimmer.
  • Nimm deine Mahlzeiten möglichst zeitlich und räumlich getrennt von anderen ein.
  • Nutze gemeinschaftlich genutzte Räume (z. B. Küche, Flur, Bad) nicht häufiger als unbedingt nötig.
  • Bei unvermeidbarem Aufenthalt in demselben Raum sollten du und deine Haushaltsangehörigen
    • einen Abstand von mindestens 1,5 m einhalten und
    • jeweils einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
  • Wasche regelmäßig und gründlich die Hände mit Wasser und Seife.
  • Huste und niese in ein (Einmal-) Taschentuch oder, falls nicht griff bereit, in die Armbeuge.
  • Teile kein Geschirr, keine Handtücher, Bettwäsche etc. mit anderen Personen.
  • Reinige häufig berührte Oberflächen (z. B. Nachttische, Bettrahmen, Türklinken, Lichtschalter, Smartphones) täglich.
  • Lüfte regelmäßig alle Räume.
  • Sammle deine Wäsche separat und wasche sie bei mindestens 60° C.
  • Lasse Lieferungen vor dem Haus- oder Wohnungseingang ablegen.
  • Bei Zunahme der Beschwerden, insbesondere Kurzatmigkeit, lasse dich umgehend ärztlich beraten.

Negatives SARS-CoV-2-Testergebnis

Achte weiterhin auf die Händehygiene sowie die Anwendung der Husten- und Niesregeln. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über weitere notwendige Maßnahmen.

Bleibe gesund und passe auf dich auf!