Affenpocken: So schützt du dich als Pflegekraft vor dem Virus

Am Donnerstag wurde der erste Fall von Affenpocken bei einem Patienten in München festgestellt. Weitere Fälle wurden daraufhin in Berlin nachgewiesen. Das Affenpockenvirus gilt als sehr ansteckend. Besonders gefährdet sind Pflegekräfte, da sie einen engen Kontakt zu Patientinnen und Patienten haben. Erfahre hier mehr über das Affenpockenvirus und wie du dich als Pflegekraft vor einer Ansteckung mit dem Virus schützt.

Erste Fälle von Affenpocken in Deutschland

Mitte Mai wurden die ersten Infektionen mit dem Affenpockenvirus in Großbritannien gemeldet. Danach informierten auch Portugal und Spanien über erste Krankheitsfälle. Am 20. Mai informierte das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege über den ersten Affenpocken-Fall in München. Weitere Krankheitsfälle wurden einen Tag später aus Berlin gemeldet.

Sind Affenpocken gefährlich?

Affenpocken verlaufen im Vergleich zu den seit 1980 ausgerotteten Menschenpocken deutlich milder und die meisten Menschen erholen sich innerhalb von mehreren Wochen. Dennoch ist eine Infektion mit Affenpocken laut Experten eine ernstzunehmende Erkrankung. Bei einigen Betroffenen können schwere Verläufe auftreten. So zum Beispiel bei Kindern. Auch Schwangere haben ein höheres Risiko. Bei ihnen kann das Virus zu Schwangerschaftskomplikationen oder Fehlgeburten führen.

Die Krankheitsschwere hängt vom Typ des Virus ab. Während die Infektion mit dem Westafrikanischen Typ in Einzelfällen zu schweren Erkrankungen führt, ist hier die Sterberate geringer. Sie liegt bei etwa einem Prozent. Beim Kongobecken-Typ kann sie bis zu zehn Prozent betragen.

Symptome einer Affenpockeninfektion

Die Inkubationszeit für Affenpocken beträgt etwa eine bis drei Wochen. In dieser Zeit haben die meisten Erkrankten erhöhte Temperaturen. Außerdem schwillen die Lymphknoten an und es treten meist Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen auf. Einige Tage nach dem Auftreten von Fieber bildet sich ein bläschenartiger Hautausschlag (Hauteffloreszenzen). Er beginnt häufig zuerst im Gesicht, bevor er sich auf andere Körperteile ausbreitet. Die Pusteln auf der Haut verkrusten später und fallen ab. In einigen Fällen verläuft die Affenpockeninfektion so milde, dass sie unentdeckt bleibt.

Wie werden Affenpocken übertragen?

Affenpocken werden vermutlich von Nagetieren auf den Menschen übertragen. Auch Übertragungen von Mensch zu Mensch sind bekannt – vor allem bei engem Kontakt. Die Viren werden zum einen über große Tröpfchen in der Atemluft übertragen. Das ist vor allem für solche Menschen riskant, die mit Infizierten zusammenleben oder diese medizinisch-pflegerisch versorgen.

Ansteckend sind zum anderen auch die infizierten Pusteln auf der Haut. Kommst du als Pflegekraft mit ihnen in Kontakt oder mit infiziertem Material, kannst du dich anstecken. Laut dem Robert Koch-Institut ist auch eine sexuelle Übertragung möglich.

Indirekt können sich Affenpocken über kontaminierte Wäsche und Kleidung verbreiten. Weiterhin ist die Gefahr der Ansteckung über Belüftungssysteme denkbar.

Menschen mit Affenpockeninfektionen sind erst nach der Abheilung aller Hauteffloreszenzen nicht mehr ansteckend.

So schützt du dich als Pflegekraft vor dem Affenpockenvirus

Als Pflegekraft hast du in der Regel einen engen räumlichen Kontakt zu Pflegebedürftigen. Damit steigt das Ansteckungsrisiko. Achte deshalb stets auf die Hygienemaßnahmen (Tröpchen- und Schmierinfektion) beim Umgang mit Erkrankten. Trage einen Mund-Nasen-Schutz, Schutzkleidung, Schutzhandschuhe und Schutzschuhe. Zur Haut- und Flächendesinfektion sollten virusgeeignete Desinfektionsmittel der Wirkstufe B verwendet werden. Patientenzimmer, Kleidungsstücke und Gebrauchsgegenstände der infizierten Personen müssen ebenfalls desinfiziert werden, um eine Weiterverbreitung zu verhindern.

Aufgrund der Ähnlichkeit der Viren schützen Impfstoffe, die zum Schutz vor den echten Pocken (Variola) entwickelt wurden, auch vor Affenpocken. Mittlerweile gibt es einen Pocken-Impfstoff der dritten Generation, der weniger Nebenwirkungen hervorruft als es der alte Impfstoff getan hat. Wer also gegen Pocken geimpft ist, wird wahrscheinlich einen milderen Krankheitsverlauf haben.